Kompetenzzentrum Pflege Oberhausen
Oliver Müller & Thomas Heck
Goethestr. 65
46047 Oberhausen

Telefon: 0208 - 63 55 78 40
Mobil: 0160 - 96 08 33 75
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News

Wer hilft, wenn das Kind pflegebedürftig ist?

Sandra S. pflegt seit fünf Jahren ihren Sohn. Für sie war die Diagnose ein Schock: Ihr Kind hat eine Behinderung und wird immer auf Hilfe angewiesen sein. So wie ihr geht es vielen anderen pflegenden Eltern. Mehr als 214.000 Kinder unter 15 Jahren sind in Deutschland dauerhaft pflegebedürftig. Die Suche nach Unterstützung ist oft sehr aufwändig und mühsam. Es gibt zwar Hilfen, doch eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene existierte bisher nicht. Diese Lücke schließt die Verbraucherzentrale NRW jetzt. In Zusammenarbeit mit pflegenden Eltern der lavanja gGmbH hat das Team des Pflegewegweisers NRW einen Online-Wegweiser für pflegende Eltern erstellt. Das neue Angebot informiert über Ansprüche, Anlaufstellen und Unterstützungsangebote.

Viele Menschen denken beim Thema Pflege an Senior:innen, doch allein in NRW leben 50.000 pflegebedürftige Kinder unter 15 Jahren– und so gut wie alle werden zu Hause gepflegt. Für die Familien bedeutet das einen Spagat zwischen Pflege-Alltag, Familie, Geschwisterkindern, Berufstätigkeit, Partnerschaft und dem eigenen Leben. „Das bringt die betroffenen Mütter und Väter jeden Tag an ihre Belastungsgrenzen – und zwar für Jahrzehnte“, sagt Barbara Schmitz, Leiterin des Projektes Pflegewegweiser NRW der Verbraucherzentrale NRW. „Im Gegensatz zur Seniorenpflege gibt es für diese Menschen nicht die eine örtliche Beratungsstelle. Betroffene Eltern mussten sich bisher Informationen über Leistungen, Hilfen und Entlastung mühsam selbst zusammensuchen. Das wollten wir ändern und haben in Kooperation mit selbst betroffenen Müttern ein Angebot entwickelt, das den Weg ab dem Zeitpunkt der Diagnose über viele Hilfe-Stationen in das eigene Hilfe-Netzwerk aufzeigt.“

Auch für Kinder wichtig: Einen Pflegegrad beantragen „Für betroffene Eltern bedeutet ein behindertes Kind häufig, die eigenen Lebenspläne komplett neu zu denken“, sagen Lara Mars und Tanja Thalwitzer von der lavanja gGmbH. Aber auch für Kinder kann man einen Pflegegrad beantragen, erklärt Barbara Schmitz vom Pflegewegweiser NRW. „Das ist wichtig. Denn mit einem Pflegegrad haben Kinder Anspruch auf zahlreiche Leistungen der Pflegeversicherung, darunter die Nutzung eines Kinder-Pflegedienstes oder die Möglichkeit des barrierefreien Umbaus des eigenen Zuhauses. Ein pflegebedürftiges Kind kann außerdem je nach Bedarf und ärztlicher Empfehlung Hilfsmittel von der Krankenkasse bekommen, zum Beispiel ein Pflegebett oder einen Gehtrainer, Windeln, Sitzhilfen, einen Rollstuhl oder einen Reha-Buggy.“ Wie Eltern ein gutes Sanitätshaus für die Versorgung mit Kinder-Hilfsmitteln finden, stellt die neue Webseite ebenso dar wie die Vermittlung von Familien-Hebammen und Kinder-Krankenschwestern durch das Netzwerk der Frühen Hilfen – ein Angebot für Familien in belasteten Lebenslagen, das über die Jugendämter koordiniert wird.

Der neue Bereich auf der Webseite des Pflegewegweisers NRW informiert mit kurzen informativen Texten und interaktiven Grafiken über eine Vielzahl an Hilfen – finanzielle, organisatorische und emotionale. So sind auch Erfahrungsberichte pflegender Eltern zum Thema Diagnose und Selbsthilfe auf der Webseite zu finden.

Als Sandra ihr Leben neu ausrichten musste, hätte sie sich solche Hilfe gewünscht: „Kontakt zu anderen Familien und jemanden, der mir einen Plan an die Hand gibt, einfach etwas zum Abhaken. Der Kopf ist eh zu voll, das Gefühlschaos lässt wenig Platz für Organisatorisches. Eine einzige Stelle, die mir sagt, was es gibt, was ich machen kann.“ Diese Lücke ist jetzt gefüllt.

Weiterführende Infos und Links Das neue Angebot des Pflegewegweisers ist zu finden unter www.pflegewegweiser-nrw.de/junge-pflege-uebersicht

Der Pflegewegweiser NRW ist ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW und wird finanziert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW sowie die Pflegekassen in NRW.

Zweiter Hitzeaktionstag am 05.06.2024

Nach dem erfolgreichen Auftakt im letzten Jahr findet am 05.06.2024 der zweite Hitzeaktionstag statt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative der Bundesärztekammer, der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, des AWO Bundesverbandes, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des Deutschen Pflegerats, des GKV-Spitzenverbandes und des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Der Initiative haben sich inzwischen mehr als zwanzig weitere Institutionen und Verbände angeschlossen.

In zahlreichen Städten sind Veranstaltungen und Aktionen geplant, zum Beispiel zum Hitzeschutz für Menschen mit individuellem Risiko oder auch Fortbildungsveranstaltungen für interessierte Akteure im Gesundheitswesen. Flankiert werden diese Aktivitäten durch eine zentrale Fachveranstaltung mit Best Practice Beispielen und eine Pressekonferenz, die beide in Berlin stattfinden.

Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Sie kann für alle gefährlich werden, und das Risiko wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Doch das Bewusstsein für die Gefahren von Hitze und die Maßnahmen zum Schutz, insbesondere für gefährdete Personen, sind in der Bevölkerung noch unzureichend. Es fehlt zudem unter anderem ein gesetzlicher Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, ebenso wie ein Kompetenzzentrum für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundesebene.

Der Hitzeaktionstag soll einen Beitrag dazu leisten, das zu ändern.

Mit dieser Initiative werden folgende Anliegen verfolgt:

  • Sensibilisierung der Bevölkerung für die gesundheitlichen Risiken von Hitze und Verbreitung des Wissens über das richtige Verhalten bei Hitze,
  • Kompetenzentwicklung im Bereich Prävention und Behandlung hitzeassoziierter Erkrankungen bei den im Gesundheits- und Sozialwesen tätigen Berufsgruppen und Organisationen,
  • Initiierung und Umsetzung von Hitzeschutzplänen in Einrichtungen des Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereichs und weiteren Schlüsselbereichen für vulnerable Bevölkerungsgruppen,
  • Initiierung kommunaler, regionaler und überregionaler Hitzeschutzbündnisse,
  • Verankerung von gesundheitlichem Hitzeschutz in Bundes- und Ländergesetzgebung und
  • Bereitstellung ausreichender Ressourcen für die erforderlichen Veränderungsprozesse.

25.04.2024 DGA | Quelle: Bundesärztekammer

Deutschland bekommt die Zuckerkrankheit nicht in Griff

In Deutschland ist die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 erneut gestiegen. Allein vom Jahr 2021 auf 2022 gab es einen Zuwachs um 95.450 auf 7,29 Millionen Betroffene. Insbesondere die ostdeutschen Bundesländer sind betroffen. Das geht aus aktuellen Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach ist bundesweit der Anteil der Betroffenen in den vergangenen zehn Jahren von 8,04 auf 8,65 Prozent gestiegen. „Deutschland scheint die Zuckerkrankheit nicht in den Griff zu bekommen. Der nationalen Diabetes-Strategie muss endlich mehr Bedeutung zukommen. Sie soll den Menschen helfen, durch einen gesunden Lebensstil diese Krankheit zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern“, so Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Ostdeutschland von Zuckerkrankheit stark betroffen Den bifg-Daten zufolge gibt es starke regionale Unterschiede in der Betroffenheit mit Diabetes mellitus Typ 2. Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt von 8,65 Prozent liegt Hamburg mit 6,1 Prozent. Dagegen kommt die Zuckerkrankheit in den ostdeutschen Bundesländern überdurchschnittlich oft vor. Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt. Hier wurde bei 13,4 Prozent der Bevölkerung Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt. Der Wert liegt 55 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Altersdiabetes schon bei jungen Menschen Bei den Altersgruppen weisen die Barmer-Daten vor allem für Ältere hohe und zugleich steigende Betroffenenraten aus. Bei den 70- bis 79-Jährigen gab es demnach in den Jahren von 2013 bis 2022 einen Zuwachs von 24,5 auf 25,9 Prozent. Bei den 80- bis 89-Jährigen veränderte sich die Rate in derselben Dekade von 27,1 auf 29,0 Prozent. Die größte Steigerungsrate innerhalb von zehn Jahren gab es aber in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. Dort stieg der Anteil von 3,4 auf 3,9 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von 14,8 Prozent.

Mehr Infos: www.bifg.de/Y925Gn

18.04.2024 DGA | Quelle: Barmer

Unterschätzter Risikofaktor

Ein erholsamer Schlaf ist für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit unerlässlich, denn dauerhafte Schlafstörungen begünstigen organische und psychische Erkrankungen. Das ist vielen bekannt. Dass Schlafstörungen aber auch ein deutlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Bluthochdruckerkrankung sind, sollte noch stärker im Bewusstsein der Menschen verankert sein. Wie immer gilt auch hier: Genau hinsehen und Blutdruck messen!

Bluthochdruck-Risikofaktor Schlafstörungen Schlafstörungen sind nicht nur belastend und senken das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. Sie sind auch bekanntermaßen ein relevanter Risikofaktor für die Entwicklung einer Bluthochdruckerkrankung. Daher wurden Schlafstörungen nun als neuer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die Hypertonie-Leitlinie der europäischen Gesellschaft für Bluthochdruck aufgenommen [1]. Menschen mit einem gestörten Schlaf haben Studien zufolge ein 1,5 bis 3-fach höheres Risiko für eine Bluthochdruckerkrankung [2,3]. „10% der Bevölkerung in Deutschland leidet unter Ein- und Durchschlafstörungen“, erklärt der Internist, Pneumologe, Kardiologe, Somnologe und Intensivmediziner Prof. Dr. med. Bernd Sanner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik des Agaplesion Bethesda Krankenhauses Wuppertal und Sprecher der Sektion Hochdruckdiagnostik der Hochdruckliga. „Daher trifft das Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln, auf eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen zu.“ Sichere Auskunft darüber, ob die Schlafstörungen eine organische Ursache haben, oder ob der Blutdruck bereits krankhaft erhöht ist, geben die ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung und die Schlafdiagnostik. „Deshalb ist die regelmäßige Blutdruckmessung, auch zu Hause, für alle ratsam, die mit Schlafstörungen zu kämpfen haben. Ist der Blutdruck erhöht, kann anschließend eine gesicherte Diagnose durch Ärztinnen und Ärzte erfolgen“, betont Prof. Sanner.

Blutdruckregulation im Schlaf Schlaf ist lebensnotwendig. Der Körper regeneriert sich im Schlaf, Wachstumshormone werden dazu ausgeschüttet, die Energiespeicher werden aufgefüllt, das Immunsystem bildet Abwehrstoffe und das Gehirn verarbeitet und speichert Informationen. Im Zuge dieser Aktivitäten sinken der Herzschlag und der Blutdruck in der Nacht. „Ein gestörter Schlaf verhindert diese wichtige Absenkung, das sogenannte Dipping. Liegt ein sogenanntes Non-Dipping vor, ist die Rate von zukünftigen Herz- und Kreislaufproblemen bereits erhöht. Auf Dauer kann auch ein Bluthochdruck am Tage entstehen“, erklärt Prof. Sanner den Zusammenhang.

Schlechte Schlafqualität ist durch viele Faktoren bedingt Faktoren, die den Schlaf negativ beeinflussen können, sind z. B.
• psychischer und emotionaler Stress
• Schnarchen
• Schlafapnoe (meist obstruktive Schlafapnoe OSA, Atemaussetzer)
• nächtliche periodische Beinbewegungen
• sogenannte „exogene“ Faktoren wie Lärm und zu hohe Umgebungstemperaturen oder Helligkeit während des Schlafes
• soziale Faktoren, wie z. B. selbst gewählter Schlafmangel.

Schnarchen und Schlafapnoe lassen den Blutdruck steigen und umgekehrt Bluthochdruck und schlafbezogene Atemstörungen bedingen sich gegenseitig. Die Hälfte aller Betroffenen mit einer Schlafapnoe leidet auch unter Bluthochdruck und umgekehrt sind 30 bis 40 Prozent aller Bluthochdruckerkrankten von einer Schlafapnoe betroffen [4,5]. Liegt eine therapieresistente Hypertonie vor, d. h. lässt sich der Bluthochdruck auch mit Medikamenten nicht einstellen, ist besonders häufig parallel eine Schlafapnoe vorhanden. Bei der häufigsten Form, der obstruktiven Schlafapnoe (OSA), erschlaffen die Halsmuskeln im Schlaf, Zunge und Gaumensegel entspannen sich, fallen nach hinten und blockieren die oberen Atemwege und damit die Sauerstoffversorgung. Die Atmung setzt dann wieder mit einem Schnarchen und einer damit verbundenen unbewussten Weckreaktion ein. „Bei der Schlafapnoe kommt es durch die ständigen Kollapse des weichen Gaumens beim Einatmen zu Atemaussetzern und dadurch zu einem Dauerstress während der Nacht. Aus Sicht des Kreislaufs ist das ein rein passiver Stress, genau in der Zeit, in der unser Kreislauf eigentlich die nächtliche Erholung benötigt. Dies führt anfangs nachts, aber im Verlauf auch tagsüber zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutdrucks“, erläutert Hochdruckliga-Sektionsmitglied PD Dr. Jan Börgel, Internist, Kardiologe, Intensivmediziner und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I des akademischen Lehrkrankenhauses St. Barbara-Klinik in Hamm [6].

Auch Insomnie und zu wenig Schlaf fördern Bluthochdruck Schlaflosigkeit (Insomnie) betrifft ungefähr sechs Prozent der Bevölkerung, Frauen stärker als Männer. Betroffene liegen dauerhaft mindestens dreimal pro Woche wach und finden keinen Schlaf. Der daraus resultierende Schlafmangel beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden und führt zu Gereiztheit, Unkonzentriertheit und Gedächtnisproblemen, sondern erhöht das Risiko für einen Bluthochdruck deutlich. Wie eine Studie zeigte, hat eine Schlafdauer von unter fünf Stunden ein um 50 Prozent erhöhtes Hypertonierisiko zur Folge [7]. „Weniger als sieben Stunden Schlaf sollten es in der Regel für einen gesunden Blutdruck nicht sein, unabhängig davon, ob die kurze Schlafdauer durch Schlafstörungen bedingt ist, oder durch den Lebensstil selbst gewählt ist. Nur die wenigsten sind echte „Kurzschläfer“, die mit weniger Schlaf auskommen, ohne Schaden zu nehmen oder in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt zu sein“, rät Prof. Sanner.

Wie lässt sich der Schlaf verbessern? Besser Schlafen zu können, lässt sich in den allermeisten Fällen lernen, manchmal sind jedoch Hilfsmittel erforderlich [8].

Gegen Stress und andere emotionale Faktoren hilft eine konsequente Schlafhygiene mit zeitigem Zubettgehen, Entspannungsmaßnahmen (Atem-, Meditationsübungen, progressive Muskelentspannung, Yoga), der Vermeidung von Bildschirmaktivität und dem Unterlassen von Alkoholkonsum vor dem Einschlafen. Gute Effekte zeigen auch entsprechende Apps und professionell entwickelte Achtsamkeitsprogramme wie das Mindfulness-Based Stress Reduction Programm (MBSR).

Körperliche Ursachen müssen zunächst über Screening-Untersuchungen zu Hause oder im Schlaflabor ärztlich abgeklärt werden. Oft ist auch Übergewicht ein begünstigender Faktor für die Schlafapnoe. Aufgrund ihrer stammbetonten Fettverteilung im Körper neigen Männer stärker als Frauen dazu, eine Schlafapnoe zu entwickeln. Besonders in Rückenlage kommt es zu den gefährlichen Atemaussetzern. Eine Gewichtsabnahme und der Wechsel der Schlafposition schaffen häufig Abhilfe.

In schweren Fällen wird zur Behandlung eine CPAP (Continuous Positive Airway Pressure)-Maske eingesetzt. Die Nasenmaske wird während des Schlafs getragen und verhindert durch eine kontinuierliche Überdruck-Atmung den Kollaps des weichen Gaumens und damit die Atemaussetzer. Dadurch kommt der Kreislauf kommt zur Ruhe und die Blutdruckabsenkung wird wiederhergestellt.

Von Schlafmitteln raten die Experten übereinstimmend ab: „Schlafmittel sollten wegen Ihres Suchtpotenzials bei einer diagnostizieren Insomnie nur die allerletzte Wahl sein.“ „Wurden bei Patientinnen und Patienten alle körperlichen und seelischen Ursachen ausgeschlossen und sind z. B. schlafhygienische Maßnahmen oder auch verhaltenstherapeutische Therapien erfolglos, kann in seltenen Fällen ein medikamentöser Therapieversuch über eine kurze Zeit von maximal 3−4 Wochen erfolgen, um die Nebenwirkung einer Abhängigkeit zu vermeiden“, stellt Dr. Börgel klar.

Schlafmythen – was ist dran? Gesunder Schlaf vor Mitternacht: Der Schlaf vor Mitternacht ist nicht notwendigerweise gesünder, allerdings liegen bei vielen Menschen die als erholsamer empfundenen Tiefschlafphasen vor Mitternacht.

Abends kein Sport: Sport und körperliche Bewegung sind zur Senkung des Blutdrucks und für einen gesunden Schlaf sehr empfehlenswert, aber tatsächlich nicht unmittelbar vor dem Einschlafen. Dann ist der Körper noch zu angespannt und findet nicht in den notwendigen Ruhezustand.

Kein Alkohol: Selbst moderater Alkoholgenuss stört den Schlaf. Er erleichtert zwar oft das Einschlafen selbst, aber fördert zwischenzeitliches nächtliches Aufwachen.

Nicht nach 18 Uhr essen: Wer reichlich am Abend isst und das auch noch kohlenhydratreich, schläft tatsächlich schlechter. Empfehlenswert ist daher eiweißreiche und kohlenhydratarme Kost vor 20 Uhr.

Quellen:
[1] Mancia G, Kreutz R, Brunström M et al. 2023 ESH Guidelines for the management of arterial hypertension The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension: Endorsed by the International Society of Hypertension (ISH) and the European Renal Association (ERA). J Hypertens. 2023 Dec 1;41(12):1874-2071. (Table 2 auf S. 1888)
[2] Budhiraja R, Roth T, Hudgel D W, Budhiraja P, Drake C L. Prevalence and polysomnographic correlates of insomnia comorbid with medical disorders. Sleep. 2011;34(7):859–867.
[3] Taylor D J, Mallory L J, Lichstein K L, Durrence H H, Riedel B W, Bush A J. Comorbidity of chronic insomnia with medical problems. Sleep. 2007;30(2):213–218.
[4] Fletcher ED, DeBehnke RD, Lovoi MS et al. Undiagnosed sleep apnea in patients with essential hypertension. Ann Intern Med. 1985;103(2):190-195.
[5] Durán-Cantolla J, Aizpuru F, Martínez-Null C, Barbé-Illa F. Obstructive sleep apnea/hypopnea and systemic hypertension. Sleep Med Rev. 2009;13(5):323-331.
[6,8] Deutsche Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®│Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. DRUCKPUNKT 1-2024;14-22.
[7] Vgontzas AN, Liao D, Bixler EO, Chrousos GP, Vela-Bueno A. Insomnia with objective short sleep duration is associated with a high risk for hypertension. Sleep. 2009;32(4):491-497.

Bildunterschrift: Prof. Dr. med. Bernd Sanner, Internist, Pneumologe, Kardiologe, Somnologe; Sektionssprecher und Experte der Hochdruckliga; Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik des Agaplesion Bethesda Krankenhauses Wuppertal



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